Häufig gestellte Fragen

In dieser Rubrik wollen wir tiefergehende Informationen zu Themen wie Bauphysik, Energie Allgemein, Wohnen, Normen etc. zur Verfügung stellen.

KfW Effizienzhaus - was bedeuten die Zahlen?

Ein KfW Effizienzhaus orientiert sich an dem sogenannten "Referenzgebäude des "Gebäude-Energie-Gesetzes," das entspricht sozusagen dem aktuellen Neubaustandard. Die Zahl gibt den Prozentsatz der Übererfüllung der GEG Anforderungen an.
Das aktuelle GEG legt die energetischen Eigenschaften einzelner Bauteile nicht fest, sondern die Gesamtenergie-Effizienz eines Gebäudes (ganzheitlicher Ansatz)
Beispiel:
Ein KfW Effizienzhaus 70 hat demnach einen geplanten Primärenergiebedarf  von 70% gemessen an einem Referenzgebäude des Gebäude-Energie-Gesetzes (sozusagen Neubaustandard) außerdem muss der zulässige Transmissionswärmeverlust dieses Gebäudes 15% unter dem des Referenzgebäudes liegen.
Bei Bestandsgebäuden gilt ein Zuschlag von 40%. KfW Häuser mit größeren Zahlen als 100 können demnach nur sanierte Bestandsbauten sein. Unsanierte Bestands-Gebäude kämen auf Werte von 300 bis 400.

Woher kommen die Wassertropfen auf der Innenseite der Fensterscheibe?

Wassertropfen auf der Fensterscheibe bilden sich, wenn dort Luftfeuchtigkeit kondensiert. Das Fenster ist der einzige Ort im Bauwerk, wo Kondensation von Wasser "geduldet" wird, weil es hier am einfachsten zu entfernen ist und hier die geringsten Schäden hinterlässt. Deshalb soll das Fenster einen schlechteren Dämmwert als die Wand haben.
Häufig kommt das beim Kochen, Duschen oder bei einem Wetterumschwung vor. Hier sollte vorausschauend gelüftet werden, um die Feuchtigkeit möglichst vor der Kondensation aus dem Gebäude zu bringen.
Ist es jedoch ein Dauerzustand, dann haben sie ein anderes Feuchteproblem, das von einem Fachmann untersucht werden sollte.

Was bedeutet der Begriff "Warme Kante" (beim Fenster)

Meist tritt die Erscheinung der Kondensation nur an den Rändern von Fensterscheiben auf. Das liegt daran, dass der U-Wert des Fensters am Übergang vom der Scheibe zum Rahmen am schlechtesten ist. Abhilfe schafft bei hochwertigen Fenstern die so genannte "Warme Kante". Hier tritt dieses Phänomen kaum auf. Das wird durch einen verbesserten Glasrandverbund erreicht.

Niedrigenergiehaus, 3-Liter-Haus, Passivhaus, Null- und Plusenergiehaus was bedeutet das?

  • Ein Niedrigenergiehaus entsprach den Anforderungen der EnEV 2009. Die Höchstgrenze des Heizwärmebedarfs beträgt 70 kWh/m²a. Die Energie-Einspar Verordnung wurde 2014 novelliert. (Verschärfung) In der Novelle von 2014 wurde gleich eine weitere Verschärfung der Anforderungen um nochmals 25% zum 1.1.2016 festgelegt. (EnEV2016) Hier sprechen wir oft vom sog. Niedrigst-Energiehaus. Das GEG löste im November 2020 die EnEV 2016 ab. Die Anforderungen wurden nahezu unverändert übernommen.
  • Ein 3-Liter-Haus soll einen Heizöl Bedarf von 3 l/m²a haben. Dieser Wert ist eine plakative Bezeichnung und wird oft nicht eingehalten. Als Faustformel kann 1l Heizöl = 10 kWh angenommen werden. (3-Liter-Haus = 30 kWh/m²a) Bezieht sich der Literwert auf den Heizwärmebedarf ist der Warmwasserwärmebedarf nicht einberechnet, was dann zu einem höheren Jahresverbrauch führt. Das 3-Liter-Haus ist dann unter Umständen schnell ein 6-Liter-Haus.
  • Ein Passivhaus hat einen Heizwärmebedarf von maximal 15 kWh/m²a. Der Primärenergiebedarf inkl. Haushaltstrom beträgt maximal 120 kWh/m²a. Die Beheizung erfolgt über eine kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung. Es gibt keine Heizung im klassischen Sinn...
  • Ein Nullenergiehaus hat im Jahresmittel kein Netto-Energiebezug von außen.
  • Ein Plusenergiehaus macht im Jahresmittel eine Netto-Energielieferung nach außen.

Energiekosten: gestern - heute - in 20 Jahren?

Vor dem Hintergrund der kleiner werdenden fossilen Ressourcen und einem immer größer werdenden Energiebedarf steigen die Energiekosten kontinuierlich.

Das Bundeswirtschaftsministerium veröffentlicht dazu regelmäßig statistische Daten.
http://www.bmwi.de/DE/Themen/Energie/Energiedaten/energiepreise-energiekosten.html

Die Energiekosten privater Haushalte stiegen in den letzten 20 Jahren pro Jahr um 7%.

Wir haben die Energiekosten für ein durchschnittliches Einfamilienhaus mit 160m² Wohnfläche für die kommenden Jahre fortgeschrieben. Dabei haben wir einen Altbau, der in etwa dem deutschen Durchschnitt entspricht mit einem KfW 70 Effizienzhaus verglichen. Es sind die Energiekosten für Gas, Heizöl und Strom verglichen worden. Weiterhin wurde von einer Preissteigerung von 3%, 5% und 7% ausgegangen. Hier das Ergebnis:

» weiterlesen: Tabelle Energiepreise...